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Tipp der Woche:
14. November Weltdiabetestag – Neudiagnose Typ-2-Diabetes – was jetzt?
Die Diagnose „Typ-2-Diabetes“ ist für viele Menschen ein Schock: Plötzlich chronisch krank zu sein, und das für immer, verändert vieles. Umso wichtiger ist es, dass Sie Menschen haben, die Sie
unterstützen. Besonders in der ersten Phase ist es nicht einfach, zu überblicken, was jetzt wichtig ist. Der Weltdiabetestag soll hier jedes Jahr wachrütteln und informieren.
Doch was ist Typ-2-Diabetes?
Kurz gesagt ist Typ-2-Diabetes eine Erkrankung, bei der in der Bauchspeicheldrüse produziertes Insulin nicht mehr richtig wirkt. Zu den Risikofaktoren gehört eine familiäre Vorbelastung sowie Übergewicht, eine zucker-, salz- und fettreiche Ernährung und zu wenig Bewegung. Ohne Insulin kann aber die Energie aus unserer Nahrung nicht richtig genutzt werden und der Blutzuckerspiegel steigt. Die Bauchspeicheldrüse versucht dies auszugleichen, indem sie immer mehr Insulin ausschüttet, das aber immer schlechter genutzt werden kann. Obwohl viel Insulin im Körper verfügbar ist, gelangt daher immer weniger Energie in die Körperzellen.
Sehr häufig können Menschen mit Typ-2-Diabetes zunächst mit einer Ernährungsumstellung und mehr Bewegung oder durch solche Veränderungen in Kombination mit Medikamenten behandelt werden. Im Verlauf der Erkrankung kann sich aber die Insulinproduktion der Bauchspeicheldrüse verringern, wodurch es zu einem Insulinmangel kommt. In diesem Fall muss auch bei Menschen mit Typ-2-Diabetes Insulin mit einem Pen oder seltener mit einer Pumpe zugeführt werden.
Besuchen Sie so früh wie möglich eine Schulung, die auf Ihre individuelle Therapie abgestimmt ist! Hier erhalten Sie praxisnahe Tipps von Expert*innen für den Alltag mit Diabetes. Außerdem lernen Sie beispielsweise, wie bestimmte Lebensmittel, aber auch Bewegung Ihren Blutzucker beeinflussen und was Sie tun können, um das Risiko von Folgeerkrankungen zu mindern.
Nutzen Sie regelmäßige Arztbesuche zur Kontrolle und zur Festlegung von Therapie-Zielen. Das Team um Ihren Diabetologen bespricht mit Ihnen Ihre aktuellen Blutzuckerwerte, gibt Tipps für das Leben
mit Diabetes und führt regelmäßige Vorsorge-Untersuchungen durch. Ein Diabetes-Pass hilft Ihnen, bei den verschiedenen Untersuchungen den Überblick zu bewahren. Wie gut es Ihnen mit Ihrem Typ-2-Diabetes geht, können Sie selbst mitgestalten. Denn das Diabetes-Team kann Sie zwar begleiten, aber den größten Teil der Therapie führen Sie eigenständig zu Hause durch. Sie können heutzutage mitentscheiden, welche Therapie in Ihrer Lebenssituation die beste ist und welche Prioritäten Sie setzen wollen.
Der Weltdiabetestag (WDT) wurde 1991 von der International Diabetes Federation (IDF) und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ins Leben gerufen. Durch die UN-Resolution 61/225 wurde er 2006 zum offiziellen Tag der Vereinten Nationen gekürt. Er wird jedes Jahr am 14. November begangen, dem Geburtstag von Sir Frederick Banting, der 1922 gemeinsam mit Charles Best das Insulin entdeckte.
Der Weltdiabetestag erreicht alljährlich ein globales Publikum von über einer Milliarde Menschen in mehr als 160 Ländern und ist damit die größte Diabetes-Kampagne weltweit. Der Blue Circle, das globale Symbol für Diabetes, symbolisiert dabei die Einheit der globalen Diabetes-Community.
In Deutschland gibt es aktuell rund 11 Millionen Menschen mit Diabetes, darunter 8,7 Millionen mit einem diagnostizierten Typ-2-Diabetes und 372.000 mit Typ-1-Diabetes. Die vermutete Dunkelziffer: Zusätzlich wissen weitere zwei Millionen noch nichts von ihrer Erkrankung.
Was uns in den Apotheken gerade sehr beschäftigt sind die vielen Lieferengpässe, die wir seit über 14 Monaten auch mit verschiedenen Insulinen der Industrie haben. Zum Beispiel Ozempic®, diese ist zugelassen zur Behandlung des unzureichend kontrollierten Diabetes mellitus Typ 2 bei Erwachsenen als Zusatz zu Diät und körperlicher Aktivität. Erstens als Monotherapie bei Metformin-Kontraindikation oder -Unverträglichkeit und zusätzlich zu anderen Arzneimitteln zur Behandlung des Diabetes mellitus.
Jedes andere Anwendungsgebiet, inklusive Gewichtsregulierung, stellt eine off-label Anwendung
dar und kann aktuell die Verfügbarkeit von Ozempic® für Menschen mit Typ 2 Diabetes
gefährden. Die aktuell hohe Nachfrage nach Ozempic® führt wiederholt zu vorübergehenden Lieferengpässen, bei denen leider noch kein Ende in Sicht ist. Die Versorgunglücke mit diesem Medikament ist besorgniserregend und es ist noch nicht absehbar, ab wann die Nachfrage wieder vollständig gedeckt werden kann. Wenn Patient:innen verspätet auf die Liefersituation aufmerksam werden, verpassen sie unter Umständen erforderliche Injektionen. Dies kann klinische Folgen haben, wie z.B. Hyperglykämien. Tatsächlich treffen weiterhin nur einzelne Packungen Ozempic® in den Apotheken ein. Ein aktuelles Ende der vielen Engpässe noch nicht in Sicht. Es gibt verschiedene Gründe, weshalb es zunehmend zu Lieferengpässen auch bei gängigen Medikamenten kommt. Aus Kostengründen wurde ein Großteil der Herstellung von Medikamentenwirkstoffen nach Indien und China ausgelagert, wodurch die Produktionsvielfalt in Europa abnahm.
Mehr als die Hälfte der Wirkstoffe werden inzwischen in Asien produziert. Kommt es dort in den Fabriken zu Fertigungsproblemen oder Verunreinigungen, reißen die Lieferketten ab. Die Folge sind Versorgungsengpässe im deutschen Gesundheitswesen. Der Medikamentenmangel ist ein wiederkehrendes Phänomen. Im vorletzten Winter sorgte der Mangel an Fiebersäfte für Kinder für großes Aufsehen. Im letzten und auch in diesem Winter gibt es große Engpässe bei Antibiotika. Experten nennen als Grund dafür, dass gesetzliche Regelungen und Verträge in Deutschland so ausgelegt seien, dass Medikamente so preisgünstig wie möglich eingekauft werden könnten. Das solle das Gesundheitssystem entlasten. Damit aber sei der deutsche Markt für Hersteller nicht attraktiv.
Bleiben Sie gesund und lassen Sie beizeiten mal Ihren Blutzucker messen
Ihr Christof Mühlschlegel mit Team.
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